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Konventionen des wissenschaftlichen Arbeitens

Konventionen des wissenschaftlichen Arbeitens sind kein Selbstzweck. Wenn Sie im Studium nichts gelernt hätten oder keine guten Ideen für Ihre Abschlussarbeit hätten, dann würde Ihnen die perfekte Formatierung auch nicht weiter helfen.

Umgekehrt gilt auch: Wenn Sie brillante Ideen haben, die Sie aber nicht deutlich strukturiert aufs Papier bringen können, dann erreichen Sie damit keinen guten Abschluss.

Eine wissenschaftliche Arbeit soll zeigen, dass Sie …

  • über ausreichende Kenntnisse in Ihrem Fachgebiet verfügen
  • methodisch korrekt arbeiten können
  • in der Lage sind Ihre Gedanken zu strukturieren und Konventionen des wissenschaftlichen Arbeitens zu folgen
  • einen Überblick über verschiedene Ansätze haben und die jeweils passende Methode auf eine konkrete Fragestellung anzuwenden
  • selbständig Fragestellungen entwickeln können
  • sich kritisch mit den Ergebnissen anderer Forscher auseinandersetzen können
  • selbständig Forschungslücken identifizieren können
  • selbständig neue Forschungsansätze finden können
  • zum Forschungsstand in Ihrem Fachbereich beitragen

Für Seminararbeiten stehen die ersten Punkte um Vordergrund, für Masterarbeiten und Dissertationen verschiebt sich der Schwerpunkt auf die folgenden Punkte. In jedem Fall bildet die Beherrschung der wissenschaftlichen Grundlagen eine unverzichtbare Basis.

Überschriften und Inhaltsverzeichnis

Folgen Sie einen einem einfachen Plan:

  • 3.  Die Wortarten des Deutschen
    Überschriften mit einer Ziffer markieren Sie als “Überschrift 1”
  • 3.1 Das Hauptwort
    Überschriften mit zwei Ziffern markieren Sie als “Überschrift 2”
  • 3.1.2 Die Substantivierung
    Überschriften mit drei Ziffern markieren Sie als “Überschrift 3”

Den Rest erledigt Word für Sie. Wenn Sie dieser Regel folgen erhalten Sie auch ein funktionierendes, konsistent formatiertes  Inhaltsverzeichnis.

Falls Ihnen (oder Ihrer Betreuerin/Ihrem Betreuer) etwas nicht gefällt (zu groß, zu klein, zu fett, zu bunt …) suchen Sie eine Formatvorlage, die Ihnen besser gefällt. Wenn das auch nicht reicht, ändern Sie die Formatvorlage. Ändern Sie nie die Formatierung im Text, ändern Sie nie die Hierarchie der Überschriften!

Formatierung Ihrer Arbeit

Die Formatierung Ihrer Arbeit muss konsistent sein. Sicher kennen Sie Vorgaben “Überschriften: 14pt, fett, Text: Times New Roman 12pt, Zeilenabstand 1,25” … und so klicken Sie bei jeder Überschrift auf [14pt] und [F], aber wird das konsistent?

Word gibt uns allen mehr Möglichkeiten, als ein Buchdrucker vor fünfzig Jahren je hätte erträumen können. Leider haben wir keine Ausbildung als Buchgestalter oder als Schriftsetzer.  Daher benutzen Sie bitte die Schalter für

  • Schriftgröße NIE
  • Schriftart NIE
  • Farbe NIE
  • Fettdruck NIE

Lediglich den Schalter für Kursivdruck brauchen Sie, wenn Sie ein wichtiges Wort oder ein Wort aus einer Fremdsprache markieren wollen.

Wenn Sie viele Formatierungen in Ihrem Text haben, können Sie diese schnell und einfach in zwei Schritten entfernen:

  • Text markieren
  • ctrl+space

Eine Schriftsetzerin oder ein Schriftsetzer hat die Aufgabe alle Regeln der Buchgestaltung anzuwenden und immer den richtigen Buchstaben in der richtigen Größe an die richtige Stelle zu packen. Diese Aufgabe erfordert sehr große Konzentration und es passieren immer wieder Fehler. Lassen Sie Word diese Arbeit machen!

Eine Buchgestalterin oder ein Buchgestalter entscheidet, wie der Text auf einer Seite verteilt sein soll, welche Schriftart in welcher Größe verwendet werden soll und welchen Zeilenabstand die Schrift braucht um gut lesbar zu sein. Bei wissenschaftlichen Texten kommen viele Überschriften unterschiedlicher Hierarchie hinzu, jede Hierarchiestufe braucht eine eigene Formatierung.

Die Funktion des Buchgestalters übernimmt an der Universität meistens die Fakultät mit ihren Vorgaben. Word ist in der Lage sich diese Vorgaben alle zu merken – Sie können diese Vorgaben sogar importieren oder exportieren als Dokumentvorlagen-Datei mit der Endung “.dotx” oder “.dotm” (mit Makros). HIER erfahren Sie, wie Sie nachträglich die Vorlagen anpassen können.

Eine Autorin oder ein Autor sollte sich nicht darum kümmern, ob die Worte in 11pt oder 12pt bzw. in Bodoni oder Gentium gesetzt werden.  Autoren schreiben ihren Text, markieren eine Überschrift als Überschrift und eine Fußnote als Fußnote. Sie sollten das Feld mit “Schriftart, Schriftgröße, Farbe” während des Schreibens NIE benutzen.

Richtiges Zitieren und Belegen

Als Student oder Wissenschaftler genießen wir einen erweiterten Horizont. Wir können Sachen sehen, die unsere Eltern noch nie gesehen haben. Dieser gute Ausblick ist nur möglich, weil wir auf die Fundamente unserer Wissenschaft vertrauen, weil wir Dozenten, Betreuern, Autoren, Spezialisten und Kollegen vertrauen. Jeder steht auf seinem eigenen Bauwerk und vertraut darauf, dass alles solide hält.

Beim Fundament Ihres Fachwissens brauchen Sie keine Quelle anzugeben. “Bei deutschen Substantiv-Komposita bestimmt immer das letze Glied Numerus und Genus des Kompositums.” Diese Aussage ist unbestritten und alle Germanisten dürften sich darüber einig sein, auch wenn es verscheidene Arten gibt diese Wahrheit auszudrücken.

Sobald ein kritischer Leser fragen könnte, ob das, was ich schreibe, denn auch stimmt, müssen Sie einen Beleg erbringen. Ein Beleg kann aus der Fachliteratur oder aus einer öffentlichen Quelle stammen (Primärliteratur, Interviews). Belege benutzen Sie, wenn Sie eine Behauptung, deren Wahrheitsgehalt Sie nicht selbst demonstrieren können oder wollen, als wahr annehmen wollen.  Beispiel: Ich weiß nicht wie viele Wörter das Deutsche hat, kann das auch nicht selbst prüfen, finde aber Klein, Eisenberg, Eichinger, Storrer: “Reichtum und Armut der deutschen Sprache”. De Gruyter 2013 in der Unibücherei und vertraue darauf, dass die Autoren mit 5,3 Millionen “lexikalischen Einheiten” den Stand der Forschung widerspiegeln.

Ein Beleg kann natürlich auch aus Ihrer eigenen Beobachtung stammen. In diesem Fall müssen Sie zeigen, wie Sie diese Beobachtung gemacht haben. Das ist in der Regel mit viel Arbeit verbunden. Diese Arbeit macht man sich nur, wenn man der Ansicht ist, dass es zu dieser Frage bisher

  • keine Antwort gibt
  • oder die bisherige Antwort falsch ist
  • oder bisher widersprüchliche Antworten vorliegen

Es ist entscheidend, dass Sie den Unterschied jederzeit deutlich machen:

  1. Habe ich den Sachverhalt selbst zusammengefasst, berufe mich aber inhaltlich auf andere Quellen? –> Meier führt dazu aus … bla … (Meier 2012).
  2. Übernehme ich die Zusammenfassung aus einer Quelle? –> “bla bla” (Meier 2012)
  3. Habe ich etwas selbst nachgewiesen?
    • Gibt es andere Forscher, die zu einem ähnlichen Ergebnis kommen? –> vgl. Meier 2012
    • Gibt es andere Forscher, die zu einem anderen Ergebnis kommen? –> vgl. hingegen Meier 2012

Nur wenn diese Formen klar erkennbar und unterscheidbar sind, kann ein Leser einordnen, welche Arbeit Sie selbst geleistet haben.

Das Literaturverzeichnis

Sie finden in den Richtlinien Ihrer Fakultät  detaillierte Angaben, wie welche Art von Eintrag zu formatieren sei. Diese Richtlinien werden Sie nicht konsistent anwenden können, es sei denn Sie benutzen ein Programm zur Literaturverwaltung. Denken Sie gar nicht daran, die Arbeit ohne Literaturverwaltung zu schreiben.

Häufig gestellte Fragen zum Zitieren

Hier erfahren Sie, was Sie schon immer über gutes  wissenschaftliches Arbeiten und Plagiate wissen wollten, aber sich nicht zu fragen getraut haben.

Ja, theoretisch können Sie das. Praktisch kenne ich niemanden, der fehlerfrei eine Hausarbeit oder einen wissenschaftlichen Artikel ohne Datenbank schreiben könnte. Benutzen Sie eine Datenbank und ein Referenzierungsprogramm!

Es gibt eine Reihe von bekannten Programmen zur Verwaltung von Quellenangaben, Sie kennen vielleicht Endnote, citavi, Mendeley oder RefWorks.

Diese Programme haben mehr oder weniger viele Nachteile. Ich empfehle immer Zotero. Diese Software …

  • ist kostenlos
  • ist offen
  • läuft auf Windows und Mac
  • kooperiert mit Word, LibreOffice, TeX …
  • ist anpassungsfähig,
  • unterstützt zahlreiche Import- und Exportformate

Natürlich dürfen Sie jede beliebige Software nutzen.

Wikipedia

Wenn Sie eine Idee oder eine Formulierung verwenden, die nicht zum Allgemeinwissen oder zum allgemeinen Wissen eines Faches gehört, müssen Sie die Urheberin oder den Urheber nennen.

Probieren Sie es aus! Tippen Sie einen Satz zwischen Anführungszeichen bei Google ein und sehen, Sie, ob es diesen Satz schon einmal im Netz gegeben hat. Das passiert erstaunlicherweise fast nie!

Plagiate entstehen nicht versehentlich. Jeder Satz, den wir äußern, ist immer wieder neu.

Haben Sie schon mal aus versehen ein Paar Schuhe aus einem Geschäft “mitgenommen” ohne zu bezahlen? Nein? Dann wird Ihnen das mit einem fremden Absatz auch nicht passieren:

  • Wenn Sie das Geschäft mit sehr schönen neuen Schuhen verlassen, müssen Sie bezahlen.
  • Wenn Sie einen sehr gut formulierten Absatz in Ihre Arbeit einfügen, müssen Sie Anfang und Ende markieren und die Quelle angeben.

Sehr einfach :-)

Wenn das Zitat wörtlich übernommen wurde, dann benutzen Sie Anführungszeichen.

Wenn das Zitat geringfügig geändert wurde um zu kürzen oder die Grammatik anzupassen, dann arbeiten Sie bitte mit Anführungszeichen und markieren Sie Ihre Änderungen durch eckige Klammern […] [im Text].

Wenn Sie eine Idee übernehmen, aber selbst formulieren, dann beginnt die Übernahme mit der Nennung der Autorin oder des Autors und endet mit dem Beleg.

Haben Sie schon mal  versucht, den Taxifahrer nach zehn Kilometern zu bezahlen, um dann nochmal zehn Kilometer im Taxi sitzen zu bleiben, ohne zu bezahlen?

Ja bitte! Ohne Seitenzahl müsste ein kritischer Leser die ganze analoge Quelle lesen, um zu prüfen, ob dort wirklich steht, was Sie behaupten.

Jede wissenschaftliche Aussage braucht einen Urheber, der dafür verantwortlich ist. Wenn sie also einen Text zitieren wollen, dann brauchen Sie mindestens einen Autor. Wenn die Website keinen Autor hat ist das ein schlechtes Zeichen für die Glaubwürdigkeit der Quelle.

Wikipedia ist wirklich eine gute Quelle um einen ersten Überblick zu gewinnen. Leider hat Wikipedia ständig wechselnde Autoren innerhalb eines Artikels, und auch die Artikel ändern sich häufig.

Nutzen Sie Wikipedia als Startpunkt, folgen Sie den Quellenangaben in Wikipedia, besorgen Sie sich die Quellen, zitieren Sie selbst aus diesen Quellen.

Wenn Sie einen klugen Satz in einer Fremdsprache gefunden haben, den Sie gern in Ihrer Arbeit verwenden möchten, dann überlegen Sie, wer Ihren Text lesen soll. Germanisten verstehen üblicherweise Deutsch und Englisch, bei französischen oder russischen Passagen sollte vielleicht eine Übersetzung bereitgestellt werden.

Wenn Sie selbst übersetzen schreiben Sie am Ende des Quellenbelegs “eigene Übersetzung”.

Wenn Sie eine veröffentlichte Übersetzung nutzen, dann zitieren Sie einfach aus dieser Übersetzung als Quelle.

Installieren Sie ZOTERO

Zotero ist kostenlos, läuft auf allen Computern mit Windows, MacOS oder Linux und kann für verschiedene Sprachen und Wissenschaftsrichtungen angepasst werden: zotero.org

Passen Sie den Zotero Stil an

Bei Zotero haben Sie die Wahl zwischen einigen englischen Formatierungen für Belege und Literaturverzeichnis, etwa APA, MLA oder Chicago.

An der Faculty of Arts der Chulalongkorn-Universität wird APA empfohlen. Mit deutschen Übersetzungen (“Hg.”, “und”, “S.”, “Aufl.” etc.) bietet sich etwa der Stil der Deutschen Gesellschaft für Psychologie an.

Gesellschaft-für-Psychologie-Stil

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